Nierensteine - Wie kann man am besten vorbeugen?

Nierensteine - Wie kann man am besten vorbeugen?

Nierensteine aus Kalziumoxalat und aus Harnsäure: Wie kann man am besten vorbeugen?

Nierensteine können tückisch sein. Im Anfangsstadium bilden sich im Nierengewebe kleinste Kristalle. Lagern sich daran weitere Bestandteile an, so wachsen sie zu größeren Gebilden heran. Löst sich ein solches Kristall-Konglomerat vom Nierengewebe ab, so spricht man von einem Nierenkelchstein. Solange sich ein  Nierenstein im Nierenbecken befindet, macht er in der Regel keine Probleme. Wandert er jedoch aus dem Nierenbecken in einen der feinen Harnleiter, so kann er dort eine Verstopfung (Harnstau) verursachen. Dies führt zu zweierlei Problemen: Die muskuläre Harnleiterwand versucht, den Stein durch extrem schmerzhafte Kontraktionen vorwärts in die Blase zu befördern und gleichzeitig kann der Harn nicht abfließen und staut sich ins Nierenbecken zurück.

Nierenkolik und Harnstau als medizinische Notfallsituation

Im akuten Fall einer Verstopfung des Harnleiters durch einen Nierenstein leidet der Patient unter extremen Schmerzen. Eine sofortige Intervention im Krankenhaus ist erforderlich. Fieber ist ein weiteres Indiz für ein dramatisches Krankheitsgeschehen. Das Fieber wird begleitet von Schüttelfrost und einer Kreislaufschwäche. Wenn der Urin nicht abfließen kann, so können sich Bakterien in der Niere explosionsartig vermehren und eine schwere Urosepsis verursachen. Darunter versteht man eine generalisierte Blutvergiftung durch Bakterien aus dem Urogenitaltrakt. Eine sofortige antibiotische Behandlung muss eingeleitet werden. Um den Harnabfluss zu gewährleisten, kann als Sofortmaßnahme eine Schiene eingelegt werden.

Wie entfernt man Nierensteine?

Wenn ein Nierenstein nicht von selbst abgeht, so muss der Stein im Rahmen eines operativen Eingriffs herausgeholt werden. Der Urologe entscheidet aufgrund der Lage und der Größe des Nierensteins, wie eine Entfernung zu bewerkstelligen ist. Entweder kommt eine Harnleiterspiegelung zum Einsatz (URS), oder, wenn es sich um größere Steine handelt, wird Steinfreiheit auf dem Wege der sogenannten Mini-PCNL nach Lahme erreicht. Wichtig ist die anschließende chemische Untersuchung des Steins, damit Vorbeugemaßnahmen vor einem Wiederauftreten eines Steinleidens eingeleitet werden können. Am häufigsten findet man Steine aus Kalziumoxalat oder aus Harnsäure.

Wie beugt man einer wiederholten Steinbildung vor?

Bei jedem zweiten Nierensteinpatienten bilden sich innerhalb von 10 Jahren neue Nierensteine. Deshalb ist eine regelmäßige urologische Kontrolle erforderlich. Bei allen Nierensteinen gilt: Die Trinkmenge pro Tag sollte auf 2 bis 2,5 Liter pro Tag erhöht werden. Am besten etabliert man einen Trinkplan, bei dem man genau festlegt, zu welchen Zeiten man wie viel trinkt. Ideal ist Wasser, ungesüßter Tee oder Bikarbonat-haltiges Mineralwasser. Auch wenn es lästig ist: Auch vor dem Zubettgehen sollte man nochmals ein großes Glas Flüssigkeit zu sich nehmen, so dass man pro Nacht mindestens einmal zur Toilette geht.

Welchen Einfluss hat die Ernährung?

Bei Kalziumoxalatsteinen zählt jeder Baustein: Man sollte die Oxalsäure-Menge einschränken, die vor allem in Kakao, Spinat, Rhabarber, Roter Bete und Amaranth hoch ist. Die Zufuhr von Kochsalz sollte auf einen halben Teelöffel pro Tag begrenzt werden, weil Kochsalz die Kalzium-Menge im Urin erhöht. Eine wichtige Maßnahme besteht in der Einschränkung von tierischem Eiweiß. Egal ob Wurst, Fleisch oder Eier: tierisches Eiweiß fördert die Bildung von Oxalsäure und sollte deshalb auf 60 Gramm pro Tag begrenzt werden.

Was hat es mit dem Säuregrad des Urins auf sich?

Ist der Urin zu sauer, so wird die Bildung von Nierensteinen begünstigt. Eine ganz wichtige Maßnahme gegen Kalziumoxalat- und Harnsäuresteine liegt darin, den Urin basisch zu gestalten. Auf natürlichem Wege erreicht man das durch basenbildende Speisen. Dies sind ganz zuvorderst Gemüse (z. B. Broccoli), Vollkornprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Nüsse, Naturreis und Sonnenblumenkerne, außerdem Zitrusfrüchte. Möchte man auf Nummer sicher gehen, so sollte man täglich als Nahrungsergänzungsmittel Magnesiumcitrat einnehmen. Dadurch wird die Steinbildung maßgeblich verringert, der Säure-Base-Haushalt wird entlastet und die Ausscheidung von Kalziumoxalat und auch von Harnsäure wird erleichtert.

Mein persönlicher Tipp

Bei den Ernährungsdocs findet man konkrete Hinweise und geeignete Rezepte zur Ernährung bei Nierensteinen. Auf dem YouTube-Kanal der Goldstadt Privatklinik „Urologie – verständlich erklärt“ klärt Prof. Dr. Sven Lahme über alles Wissenswerte auf, was man zur Entstehung, Entfernung und Vorbeugung von Nierensteinen wissen sollte.

Präparateempfehlung:

Basen DR. LECHNER

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.


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